Die so eigenständige wie expressive Musik des „Vladimir Karparov Quartetts“ zeichnet sich aus durch eine ungewöhnlich gelungene Fusion von zeitgenössischem Jazz und der rhythmischen und melodischen Farbigkeit der vitalen Volksmusik Bulgariens. Gekonnt legt der Leader und Namengeber des Quartetts, der Saxophonist Karparov, in seine Eigenkompositionen das Beste aus beiden Welten: Die Harmonien der Stücke basieren auf der verfeinerten Tradition des amerikanisch geprägten Modern Jazz, seine ausdrucksvollen Melodien hingegen zeigen die typische, verspielte Ornamentik der volkstümlichen bulgarischen Musik. Karparov spielt dabei vor allem Eigenkompositionen, erweist sich als vielseitig inspirierter Musiker und talentierter Komponist, der Genregrenzen mit Leichtigkeit überspringt: Tango, klassische Musik, türkisch-arabeske Klänge, Gypsy-Sounds fließen ein in seinen vielfältigen Klangkosmos. Dabei hat Karparov seine künstlerische Stimme, seinen eigenen Stil längst gefunden, kann als originärer Teil einer neuen bulgarischen Musik betrachtet werden. Wenn der junge Bulgare zum Saxophon greift, seine Mitmusiker mit schnellen Läufen und ungeraden Metren, polyrhythmischen Strukturen und dynamischen Wechseln antreibt, dann bleibt dem Publikum nur eine Wahl: Mitgehen, sich von der Emotionalität und der Kraft dieser Klänge mittragen zu lassen und, im selben Atemzug, auch deren immer mal wieder melancholischer Ader nachzufühlen. /Carina Prange /
Vladimir Karparov (Saxophon)
Daniel Stawinski, Tarek Yamani, Asen Doykin (Klavier)
Igor Spallati (Kontrabass)
Peter Somos (Schlagzeug)